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KOMPAKT
Ohrgeräusche
Wie Tinnitus entsteht
Gleichgewichtsorgan
Starker Sinn für tiefen Bass
Usher-Syndrom
Gentherapie gegen Gehörlosigkeit
In der Welt
des Hörens
CHIARI_VF X / GE T T Y IMAGES / ISTOCK; BE ARBEITUNG: SPEK TRUM DER WIS SENSCHAF T
OHR
GANZ
EDITORIAL
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umgebenden Welt. Dabei leisten auch unsere Ohren
Erstaunliches – was uns häufig erst bewusst wird,
wenn wir die Augen schließen.
Unser Kompakt nimmt Sie mit in die Welt des Hörens:
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Wie der Klang des tropfenden Wasserhahns entsteht,
warum wir unter Ohrwürmern leiden oder was
alte Geigen so besonders macht. Außerdem erklärt
es verschiedene Formen von Gehörverlust, was
moderne Medizin dagegen tun kann und welche neuen
Erkenntnisse es zu Tinnitus gibt.
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Bücher übernimmt die Redaktion keine Haftung; sie behält sich vor,
Leserbriefe zu kürzen.
2
INHALT
04
SEITE
04
WA HRNEHMUNG
WAHRNEHMUNG
Unser zweiter Hörsinn
17
Unser zweiter Hörsinn
NA KL AR
Warum bekommen wir einen Ohrwurm?
23
EMPATHIE
Augen zu, Ohren auf
25
ECHOLOK ATION
Wie das Gehirn den Raum hört
27
SYNÄSTHESIE
GR AS SE T TO / GE T T Y IMAGES / ISTOCK
Warum manche Menschen
Bewegungen »hören«
29
GEHEIMKOMMUNIK ATION
Mit dem Laser ins Ohr flüstern
31
MODERNE MEDIZIN
SCHWINGENDE LUF TBL ASEN
Der Klang des tropfenden Wassers
SEITE
17
MUSIK
Warum bekommen wir
einen Ohrwurm?
K _E _N / STOCK.ADOBE.COM
Mit Gentherapie gegen
Hörschäden
SEITE
56
36
QUIE TSCHENDE DÜNEN
Musikalischer Sand
41
STR ADIVARI UND CO
Älteste Geigen klingen nach Männergesang
43
INFOGR AFIK
Wenn das Gehör versagt
46
OHRGER ÄUSCHE
UNBEMERK TER HÖRVERLUST
PHOTOGR APHEE.EU / STOCK.ADOBE.COM
Wie Tinnitus
entsteht
SEITE
68
Versteckte Schäden im Gehör
56
MODERNE MEDIZIN
Mit Gentherapie gegen Hörschäden
65
TINNITUS
UNSPL ASH / BRUCE MARS
Doppelt heilt besser
68
OHRGER ÄUSCHE
Wie Tinnitus entsteht
3
WAHRNEHMUNG
Unser zweiter
Hörsinn
von Neil Todd
Stammesgeschichtlich ist unser Gehör eine
recht junge Entwicklung. Es hat ein älteres
System abgelöst, das heute noch von
Fischen, Fröschen oder Krokodilen benutzt
wird, etwa bei Paarungsritualen. Teilweise
scheint dieses jedoch auch beim Menschen
noch zu funktionieren und vor allem auf
tiefe Bassrhythmen anzusprechen.
SVE TA ZI / GE T T Y IMAGES / ISTOCK
4
Exklusive Übersetzung aus
G
emeinhin heißt es, der
Mensch habe fünf Sinne –
Sehen, Hören, Riechen,
Schmecken und Tasten –
und wohl jeder kennt die
zugehörigen Organe. Doch diese Liste ist
unvollständig. Es gibt einen sechsten Sinn,
den wir gewöhnlich übersehen und dessen
Sitz vielen unklar ist, obwohl wir jeden Au-
genblick von ihm abhängig sind: den
Gleichgewichtssinn. Vermittelt wird er vom
so genannten Vestibularsystem, das tief
versteckt im Innenohr seine Aufgabe er-
füllt, ohne dass uns dies in der Regel be-
wusst ist.
Eine Erkrankung oder Verletzung, die
seine Funktion beeinträchtigt, kann jedoch
Neil Todd
hat zunächst theoretische Physik studiert und
ist dann zur Psychologie gewechselt. Nach der Promoti-
on an der University of Exeter (Großbritannien) arbeitete
er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Music Depart-
ment der University of Sheffield, bevor er eine Dozentur
für Wahrnehmung an der University of Manchester er-
hielt, wo er sich auf den Hör- und Gleichgewichtssinn
spezialisierte. Außerdem arbeitet er freiberuflich als
wissenschaftlicher Berater, Schriftsteller, Komponist
und Musiker.
verheerend sein, wie jeder bezeugen wird,
der einmal an einer Innenohrentzündung
gelitten hat. Die Betroffenen sind im Ext-
remfall völlig außer Gefecht gesetzt – unfä-
hig, aufzustehen oder auch nur den Kopf
zu heben oder die Augen still zu halten,
ohne zu erbrechen. Als wäre dies nicht
schon genug, treten zudem oft akute Angst-
zustände auf. Die breite Symptomatik bei
einer Störung des Gleichgewichtssinns, die
vom Sehen und Hören über Körperhaltung
und Darmfunktion bis hin zum Fühlen
und Denken reicht, macht deutlich, wie
wichtig das Vestibularsystem für einen
normalen physiologischen Zustand ist.
Bei den Säugetieren liegt der Vestibular-
apparat in einer Struktur des Innenohrs,
die als Labyrinth bezeichnet wird. Sie be-
findet sich nahe der Cochlea (Schnecke),
dem eigentlichen Hörorgan. Beide Syste-
me sind nicht nur eng benachbart, sondern
haben auch gemeinsame Merkmale. So be-
sitzen sie übereinstimmend Haarzellen als
Mechanorezeptoren, um Töne beziehungs-
weise Kopfbewegungen zu registrieren
und in Nervensignale umzuwandeln. Fer-
AUF EINEN BLICK
Bass, Beat und Balz
1
Für die akustische Wahrnehmung ist unser
Ohr mit Trommelfell und Cochlea zustän-
dig. Daneben verfügen wir aber noch über
Reste eines urtümlichen Hörsinns, der
schon bei den frühen Wirbeltieren vorhan-
den war.
2
Er ist im Gleichgewichtsorgan angesie-
delt und spielt bei Fischen, Reptilien und
Fröschen eine wichtige Rolle beim Balz-
verhalten.
3
Dieser Hörsinn spricht besonders auf
Bassrhythmen an. Das könnte erklären,
weshalb uns ein wummernder Beat buch-
stäblich in die Beine fährt und unwider-
stehlich zum Tanzen animiert.
ner sind die Sinnesnerven, die von der
Cochlea und dem Vestibularapparat zum
Gehirn verlaufen, zu einem Strang gebün-
delt. Beides zeugt von einer gemeinsamen
Entwicklungsgeschichte für die Wahrneh-
mung von Schwingungen und Schwer-
5
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QSR
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