Clausewitz Spezial 32 2021 Der Amerikanische Burgerkrieg 1861-65.pdf

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BURGERKRIEG
Clausewitz
Spezial
..
Clausewitz
Spezial
DER AMERIKANISCHE BÜRGERKRIEG
+
Die Deutschen
im US-Bürgerkrieg
DER AMERIKANISCHE
..
1861-
BURGERKRIEG
1865
Clausewitz
Spezial
Das Magazin für Militärgeschichte
D:
9,95
A: € 10,95 CH: sFr 19,80
BeLux: € 11,50 NL: € 11,70 Italien: € 13,40 SK: € 13,40
ISBN 978-3-96453-502-3
Ursünde der USA
Die wahre Bedeutung der
Sklaverei für den Krieg
Der erste Totale Krieg
So erfand Amerika die
moderne Kriegführung
Robert E. Lee
Er war der fähigste General des
Bürgerkriegs
nden
Lege
üfte
der L
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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Nord oder Süd?”, fragte mich der Foto-
graf. „Nord.”, antwortete ich, worauf er mir
eine entsprechende Uniform in die Hand
drückte. Allerdings war das gute Stück für
einen zwölfjährigen Knirps viel zu groß.
„Tut mir Leid, Kumpel, aber ich muss dich
degradieren.” Der Jahrmarkt-Fotograf
schlug die zu langen Ärmel um, sodass die
goldenen Ärmel-Streifen später auf dem
Bild nicht mehr zu sehen waren.
Das „historische” Foto hängt heute
noch im Wohnzimmer meiner Eltern und er-
heitert die Besucher. Es zeugt jedoch auch
davon, dass der
Amerikanische Bür-
gerkrieg eine selt-
same Faszination
auf uns Deutsche
ausübt. Das zeigte
sich schon im Stu-
dium. Sobald ein
Dozent eine Vorle-
sung zum Thema
US-Bürgerkrieg
hielt, drängten sich die Studenten sogar
auf den Gängen zusammen.
Vermutlich liegt es an den tieferen Ur-
sachen des Konfliktes, die uns Deut-
schen nicht allzu fremd vorkommen dürf-
ten. So waren die USA eine extrem
gespaltene Nation, in der sich Nord und
Süd mit zu Schießscharten verengten Au-
gen gegenüberstanden. Worte galten hier
nicht als Argument, sondern als pure Pro-
vokation. Ein wichtiger Streitpunkt war die
„besondere Institution“, wie die Südstaat-
ler die Sklaverei bezeichneten. Ein verlo-
gener Euphemismus, der zeigt, dass sich
nicht nur die Nordstaaten-Presse auf den
Krieg der Worte verstand.
Die Knechtschaft der Schwarzen war
allerdings nicht die einzige Ursache. Mit
Nord und Süd wuchs vielmehr etwas zu-
sammen, was schlichtweg nicht zusam-
menpasste. Die unterschiedlichen Befind-
lichkeiten und Mentalitäten lassen sich
auch heute noch mühelos an den Wahler-
gebnissen erkennen.
Die tiefen Gräben haben jedenfalls zu
Wut, Bitterkeit und Hass geführt, der sich
am Ende in einem Krieg entlud, der bluti-
ger war als alles, was die USA davor oder
danach erlebt haben.
Clausewitz
schildert mit dieser Ausgabe
den Verlauf dieses tragischen Konfliktes.
Von seinen idealistischen Anfängen bis
hin zur erschütternden, brutalen Realität
ganz am Ende, als der Krieg sehr viel von
dem wegnahm, was später im Ersten
Weltkrieg geschehen sollte.
Eine erkenntnisreiche Lektüre wünscht
Stefan Krüger
Inhalt
Der erbittert geführte Konflikt riss faustgroße Wun-
den in die Nation, die nur mühsam verheilen soll-
ten. Ein Lichtblick: Im Juli 1913, zum 50. Jahres-
tag der Schlacht, trafen sich Veteranen beider
Seiten zu einer Verbrüderungszeremonie. Der Mann
links ist ein ehemaliger konföderierter Soldat
Foto: picture alliance/akg-images
4
Prolog
In Amerika gehen die Lichter aus
52
Für Freiheit und Einheit
Deutsche Soldaten im Bürgerkrieg
10
Baumwolle und Sklavenblut
Die USA vor dem Krieg
56
Gettysburg
Schlacht von Gettysburg, Juli 1863
16
Der Hammer fällt
Fort Sumter – die ersten Schüsse
66
Gesichter des Krieges
Der Civil War als erster Medienkrieg
20
Nach Richmond!
Die erste Schlacht am Bull Run
70
Anaconda
Der Krieg zur See 1861–1865
24
Konföderierter „Blitzkrieg”
Der Shenandoah-Feldzug,
März bis Juni 1862
74
Das Gibraltar am Mississippi
Kampf um Vicksburg, Sommer 1863
28
Der Rommel des Südens
CS-General Thomas Jackson
78
Wussten Sie, dass …?
Kuriose und erstaunliche Fakten
30
Der Riese erwacht
Der Halbinsel-Feldzug, Sommer 1862
80
Saat des Hasses
Partisanenkrieg im Mittleren Westen
34
Musketen-Duell
Die Infanteriewaffen des Bürgerkrieges
84
Totaler Krieg
Atlanta und Shermans Marsch zum Meer
36
Der blutigste Tag
Die Schlacht am Antietam 1862
88
Der Untergang 1865
Grabenschlachten und Stellungskrieg
42
Schau genau!
Uniformenvielfalt 1861–1865
94
Zerreißproben auf Zelluloid
Der Bürgerkrieg in Film und Literatur
44
Sieg des Südens
Von Fredericksburg bis Chancellorsville,
Dezember 1862 bis Mai 1863
98
Epilog
Was wäre, wenn …?
Fotos: Bridgeman Images; picture alliance/akg-images; LoC; picture alliance/ZUMAPRESS/Vannerson;
Clausewitz Spezial
3
Der Amerikanische Bürgerkrieg 1861 bis 1865
AUFRECHT IN DEN KRIEG:
Stolz und Zuversicht strahlen diese Unions-
Soldaten aus und verkörpern damit die Hal-
tung, mit der die Freiwilligen von 1861 in den
Krieg zogen: „Ist im Handumdrehen erledigt!“
Die Aufnahme zeigt Angehörige des 61. New
Yorker Infanterie-Regiments. Jeder Fünfte
Foto: LoC
sollte den Krieg nicht überleben
4
IN AMERIKA GEHEN DIE LICHTER AUS
BLUTGEBURT
Der Amerikanische Bürgerkrieg war kein Betriebsunfall, sondern das
Ergebnis einer extremen Spaltung. Ein Riss, der so tief ging, dass die Nerven
des Landes blank lagen. Um so härter und erbitterter führten beide Seiten
schließlich den Krieg, der die USA vier Jahre lang verwüsten sollte
Von Stefan Krüger
Als die amerikanische Nation entstand, schworen
sich seine Gründerväter, die Fehler Europas niemals
zu wiederholen. Rasch zerschellte der Traum an der
Realität. Je größer das Land wurde, je heterogener sei-
ne Bevölkerung, umso schwieriger hatte es die Poli-
tik, die Union zusammenzuhalten. Am augenfälligs-
ten war die harte Bruchkante zwischen Nord und
Süd. Der Süden lebte von der Agrarwirtschaft und
den Millionen von Sklaven, die auf den Plantagen
schuften mussten, während sich der Norden indus-
trialisierte. Nord und Süd trennte jedoch mehr als blo-
ße wirtschaftliche Fragen. Beide Landesteile verkör-
perten verschiedene Gesellschaftsentwürfe, so unter-
schiedlich wie Großbritannien und Preußen im fernen
Europa.
Am Ende entzündete sich der Konflikt an der Wahl
Abraham Lincolns, der so ziemlich für alles stand,
was der Süden ablehnte und zur Abspaltung der ers-
ten Staaten führte. Lincoln war willens, die Rebellion
mit Gewalt niederzuschlagen. Möglicherweise gab er
sich, wie so viele andere auch, der Illusion hin, dass
der Kampf nur wenige Monate dauern würde.
Clausewitz Spezial
5
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