Spektrum der Wissenschaft 2015 04.pdf

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UNSERE NEUERSCHEINUNGEN
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EDITORIAL
Carsten Könneker
Chefredakteur
koenneker@spektrum.de
AUTOREN IN DIESEM HEFT
Versöhnung durch Forschung
V
or
50
Jahren, am
12.
Mai
1965,
nahmen Israel und die Bundesrepublik Deutschland dip-
lomatische Beziehungen auf – ein historisches Datum, dessen aktuell vielfach gedacht
wird. Gerade zwei Jahrzehnte waren vergangen, seit der NS-Staat millionenfaches unsägli-
ches Leid über das jüdische Volk gebracht hatte. Die äußerst schwierige Annäherung der bei-
den Nationen, die sich in diesem formalen politischen Akt manifestierte, kam damals nach
Ansicht vieler Israelis zu früh – zu präsent waren die Gräuel der Schoa noch, um Repräsentan-
ten aus Deutschland die Hand reichen zu können. Im Nachhinein stellt sich der beginnende
Dialog nicht einmal eine Generation nach Kriegsende daher manchem als »Wunder« dar, so
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier im März in einem Beitrag für die »Frankfur-
ter Allgemeine Zeitung«. Doch der historische Vorgang hatte eine Vorgeschichte, die es wert
ist, ebenfalls erzählt zu werden. Denn es waren einzelne deutsche und israelische Wissen-
schaftler, die nach dem Epochenbruch des Weltkriegs und der systematischen Judenverfol-
gung der Politik vorausgingen, indem sie wieder den direkten Kontakt zueinander suchten.
Die deutsche Wissenschaft war nach
1945
weit gehend isoliert; viele jüdische Forscher,
die noch in der Weimarer Republik Deutschlands Ansehen als bedeutende Forschungs-
nation gemehrt hatten, waren geflohen, um ihr Leben und das ihrer engsten Angehörigen
zu retten. Nach dieser Stunde null waren es Wissenschaftler wie der Physiker Wolfgang Gent-
ner (1906 –
1980),
die sich bemühten, einstige Beziehungen wieder aufzunehmen und neue –
in der jüngeren Generation – zu ermöglichen, um so Aussöhnung zu erwirken. Der Wissen-
schaftshistoriker Dieter Hoffmann würdigt die »wissenschaftliche Vorgeschichte« dieser
äußerst schwierigen Völkerverständigung, welche nunmehr ein halbes Jahrhundert andau-
ert, ab S.
56.
uch der dritte und abschließende Teil
unserer Serie über »Die Geburt des Uni-
versums« handelt von einem Anfang (S.
40):
Gestützt auf Beobachtungsdaten und Com-
putersimulationen schätzen Physiker, dass
die ersten Sterne etwa
100
Millionen Jahre
nach dem Urknall dafür sorgten, dass das All
lichtdurchlässig wurde. Damit läuteten strah-
lende Giganten das Ende einer kosmologi-
schen Ära an, welche auch als das »dunkle
Zeitalter« des Universums bezeichnet wird.
Ein ungewöhnlich gut erhal-
tenes Fossil des Urvogels
Archae-
opterix
haben
Christian Foth,
Oliver Rauhut
und
Helmut
Tischlinger
untersucht. Daraus
lernten sie einiges über die
Evolution des Fliegens (S.
28).
Elena Sellentin
promoviert an
der Universität Heidelberg über
statistische Methoden der
Kosmologie. Ab S.
48
berichtet
sie, wie die geplante Raum-
sonde DARE Signale aus der
dunklen Ära des Universums
aufspüren soll.
A
Der Physiker
Gerhard Gompper
simuliert am Forschungszen-
trum Jülich das Verhalten von
mikroskopisch kleinen biolo-
gischen Schwimmern wie
Bakterien. Damit möchte er den
Weg für die Entwicklung
schwimmender Nanoroboter
bahnen (S.
84).
Eine rundum erhellende Lektüre wünscht Ihnen
Ihr
WWW.SPEKTRUM.DE
3
INHALT
3
Editorial
6
Spektrogramm
Vulkanischer Metalltransport • Antikörper
gegen HIV • Raumsonde Dawn erreicht
Ceres • Treibhauseffekt im Feldversuch •
Pestwellen aus Asien • Rekordverdächtige
Schneckenzähne
10
Forschung aktuell
Stammbaum der Vögel
Internationale Genomstu-
die klärt ihre Systematik
Biokraftstoff-Erzeugung
Karlsruher Testanlage ist
vollständig in Betrieb
Ultraschneller Ultrakurzfilm
Bei dieser Zeitlupe scheint
das Licht zu schleichen
Neue Waffen gegen die
Diabetes-Pandemie
Innovative Medikamente
und genetische Untersu-
chungen sollen Typ-2-Dia-
betes eindämmen
SPRINGERS EINWÜRFE
9
Bild des Monats
Farbenspiele in der Netzhaut
Malariaprophylaxe
Sexualhormon als Achil-
lesferse der Fiebermücken
20
r
...............................................................................................................
BIOLOGIE & MEDIZIN
20
Krieg gegen Ebola
Während der bisher größten Ebolaepidemie arbeiten
Forscher unter Hochdruck an neuen Therapien und Impf-
stoffen gegen die Seuche.
Helen Branswell
r
28
Als die Federn fliegen lernten
Das elfte
Archaeopteryx-Fossil
und ein neuer Stammbaum
bringen Licht in die frühe Evolution des Fliegens.
Christian Foth, Oliver Rauhut und Helmut Tischlinger
SERIE »EVOLUTION DES MENSCHEN« TEIL
4
REDUX PICTURES / DANIEL BEREHULAK
28
34
Stark als Paar
Monogamie bot beste Voraussetzungen für die Entwick-
lung unseres großen Gehirns.
Blake Edgar
........................................................................................................
PHYSIK & ASTRONOMIE
52
Über das Wasser gehen
HELMUT TISCHLINGER
SCHLICHTING!
56
Wie bewegen sich manche Insekten über Wasseroberflä-
chen? Die Antwort überrascht selbst Physiker.
H. Joachim Schlichting
....................................................................................................................
MENSCH & KULTUR
56
Versöhnende Wissenschaft
In den
1950er
Jahren schufen deutsche und israelische
Forscher durch wissenschaftlichen Austausch ein Funda-
ment, das auch die politische Annäherung erleichterte.
Dieter Hoffmann
66
Kupfer für die alte Welt
Der Oman lieferte in der frühen Bronzezeit den Stadtstaa-
ten an Euphrat, Tigris und Indus wichtige Rohstoffe.
Luise Loges
FOTOLIA / DEVA777@FREE.FR
4
SPEK TRUM DER WISSENSCHAF T · APRIL
2015
r
TITELTHEMA
SERIE »DIE GEBURT DES UNIVERSUMS« TEIL
3
40
Die ersten Sterne
Nach dem Urknall herrschte zunächst eine
»dunkle Ära«. Erst danach bildeten sich Sterne.
Astrophysiker versuchen, die Einzelheiten
ihrer Entstehung zu klären.
Michael D. Lemonick
48
Mission DARE
Eine neue Raumsonde soll Signale der ersten
Sterne suchen.
Elena Sellentin
72
r
............................................................................................................................
ERDE & UMWELT
72
Trotzt der Karakorum dem Klimawandel?
Im Gegensatz zu anderen Weltregionen sind die Gletscher
im Karakorum anscheinend stabil oder sogar auf dem
Vormarsch. Ersten Resultaten einer neuen Expedition zu-
folge trügt dieser Eindruck jedoch.
Jacopo Pasotti
CHEMISCHE UNTERHALTUNGEN
JACOPO PASOTTI
78
Nicht alles muss aromatisch sein!
Einem Kernbegriff der Chemie droht die Entwertung –
durch inflationären Gebrauch.
Roald Hoffmann
.......................................................................................................
84
TECHNIK & COMPUTER
r
84
Der Weg zum schwimmenden Nanoroboter
Fortbewegung im Kleinen unterliegt ungewöhnlichen
physikalischen Bedingungen. Wer Mikrotransportsysteme
bauen will, kann von den Flimmerhärchen der Pantoffel-
tierchen oder den Schwänzen der Spermatozoen lernen.
Gerhard Gompper
JENS ELGETI, FORSCHUNGSZENTRUM JÜLICH
93
Wissenschaft im Rückblick
Vom donnernden Funken zum Lichtleiter
102
Leserbriefe/Impressum
104
Futur III
James Wesley Rogers:
Ihr Antrag auf ewiges Leben wurde
teilweise genehmigt
94
Rezensionen
Detlev Ganten, Jochen Niehaus:
Die Gesund-
heitsformel •
Pia Michaela Heidenreich:
Mehr-
körperproblem •
Jörg Fündling:
Philipp II. von
Makedonien •
Josef Honerkamp:
Wissenschaft
und Weltbilder
u. a.
106
Vorschau
Titelmotiv: Kenn Brown, Mondolithic Studios
Die auf der Titelseite angekündigten Themen sind mit
r
gekennzeichnet.
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5
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