Archäologie in Deutschland 2020 10-11.pdf

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AiD
|
N DEUTSCHLAND
05
2020
Oktober – November
aid-magazin.de
Germanen
€ (D) 11,95
05
BRUNNEN
FRÜHER BAUERN
4
190842
Wirtscha und Gesell-
scha bei den Band-
keramikern
Seite 8
SALZMUMIEN
IM IRAN
Vor 2500 Jahren: Tod
unter Tage im Salzbergwerk
von Douzlākh
Seite 14
SPITZBERGENS
SCHMELZENDES ERBE
Klimawandel tri Gräber
der Seefahrer und Walfänger
des 17. und 18. Jh.
Seite 40
511959
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49 Partner an 42 Standorten:
Albersdorf, Steinzeitpark Dithmarschen
Basel, Antikenmuseum und Sammlung Ludwig
Blaubeuren: urmu - Urgeschichtliches Museum
Bramsche-Kalkriese, Museum und Park Kalkriese
Bremerhaven, Deutsches Auswandererhaus
Brandenburg, Archäologisches Landesmuseum
Chemnitz, smac - Staatliches Museum für Archäologie
Darmstadt, Institut Mathildenhöhe – Künstlerkolonie
Darmstadt, Schlossmuseum
Düsseldorf, Goethe-Museum
Essen, Ruhr Museum UNESCO-Welterbe Zollverein
Frankfurt, Archäologisches Museum
Frankfurt, Historisches Museum
Geisa, Gedenkstätte Point Alpha
Glauberg, Keltenwelt am Glauberg
Halle (Saale), Landesmuseum für Vorgeschichte
Hamburg, Archäologisches Museum
Hamburg, Auswanderermuseum BallinStadt
NEU
Hitzacker, Freilichtmuseum Archäologisches Zentrum
Ingolstadt, Bayerisches Armeemuseum
Ingolstadt, Museum des Ersten Weltkriegs
Ingolstadt, Bayerisches Polizeimuseum
Kassel, Museum für Sepulkralkultur
Konstanz, Archäologisches Landesmuseum BaWü
Luckau, Niederlausitz-Museum
Lübeck, Europäisches Hansemuseum
Lüneburg, Ostpreußisches Landesmuseum
Manching, kelten römer museum
Manderscheid, Maarmuseum
Mannheim, TECHNOSEUM
Memleben, Kloster und Kaiserpfalz
Mettmann, Neanderthal Museum
Nebra, Arche Nebra
Neustrelitz, Kulturquartier
Neuwied, MONREPOS
NEU
Oldenburg, Landesmuseum Natur und Mensch
Perl-Borg, Römische Villa Borg
NEU
Prenzlau, Dominikanerkloster
Rothenburg o.d.T., Mittelalterliches Kriminalmuseum
Schaffhausen, Museum zu Allerheiligen
Schöningen, Paläon
Sierre, Rilke-Museum (Fondation Rilke)
Speyer, Historisches Museum der Pfalz
Stuttgart, Linden-Museum
Vreden, kult Westmünsterland
Weißenburg, RömerMuseum
Weißenburg, Römische Thermen
Weißenburg, ReichsstadtMuseum
Wittelshofen, Römerpark und Limeseum
NEU
Landesmuseum Natur und Mensch
Oldenburg
Damm 38-44, 26135 Oldenburg
www.naturundmensch.de
Öffnungszeiten
Di bis Fr: 9-17 Uhr / Sa und So: 10-18 Uhr
›2 Karten zum Preis von 1‹
Dominikanerkloster Prenzlau
Kulturzentrum und Museum
Uckerwiek 813, 17291 Prenzlau
www.dominikanerkloster-prenzlau.de
Öffnungszeiten
Okt. bis April: Di bis So: 11-17 Uhr / Mai bis Sept.: 10-18 Uhr
Freier Eintritt für KulturCard-Inhaber
Freilichtmuseum Archäologisches Zentrum
Hitzacker
Elbuferstr. 2-4, 29456 Hitzacker (Elbe)
www.archaeo-zentrum.de
Öffnungszeiten
April bis Okt.: tägl. 10-17 Uhr
50 % Ermäßigung auf den regulären Eintrittspreis
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Editorial
Archäologen im Wett-
lauf mit der Zeit:
Die Walfänger-Gräber
Spitzbergens sind auf-
grund der Klimaerwär-
mung zunehmend
durch Erosion bedroht.
Seite 40
Fakten statt Ideologie
Liebe Leserinnen und Leser,
»Germanen«, das ist ein äußerst schillernder Begriff, der in unserer Geschichte seit über 200 Jahren auch na-
tionalistische und ideologische Aufladung erfuhr, zumal sie, die Germanen, bei unkritischer Betrachtung und
Fokussierung auf handverlesene Einzelaspekte wie die Varusschlacht oder auch der Kampf um Rom als kriege-
rische Helden, Sieger über Rom und Gründer neuer Reiche und damit erfolgreiche Vorbilder wiederzuerlangen-
der »deutscher« Größe idealisiert werden konnten.
Doch wie so oft sind die Verhältnisse sehr viel komplexer, die Zusammenhänge komplizierter und die früh-
geschichtlichen Lebenswelten weit weniger heldenhaft. Die Archäologie mit ihrer weitgehenden Verankerung
in tatsächlich greifbaren Funden und Befunden ist ein hervorragendes Mittel, um aus vielen kleinen Teilinfor-
mationen ein differenzierteres Bild zu zeichnen.
In dieser Ausgabe von Archäologie in Deutschland geben Ihnen Expertinnen und Experten der »Germanen-
forschung« fundiert Auskunft über verschiedene Aspekte der Lebenswelt zwischen ca. 100 v. Chr. und 500 n. Chr.
Sie erfahren von Waffen und Kriegen ebenso wie von Hausbau, Haushalt, Siedlungsformen und Siedlungsräu-
men. Neben Gold, Silber und Elfenbein treten Geweihsprossen sowie Knochenahle und -pfriem. Die über Jahr-
hunderte nachzuverfolgende extreme kulturelle Differenz zwischen der provinzialrömischen Kultur und ihren
germanischen Nachbarn überrascht. Zwar wurden Fibeln, Gürtelschließen, Edelmetalle etc. eingetauscht. Jedoch
wurden sie in der Regel umgearbeitet, anders verwendet oder gar eingeschmolzen.
Nur sehr wenig wurde adaptiert und in die eigene Lebenswelt eingebunden. Vielfach
scheint »Römisches« deutlich abgelehnt worden zu sein. Erst spät wird im archäolo-
gischen Befund die Ausbildung einer Oberschicht fassbar, insbesondere anhand rei-
cher kunstfertiger Grabbeigaben. Die Beiträge in diesem Heft regen an und machen
Lust auf mehr. Umso erfreulicher ist es, dass eine in Bonn und Berlin zu sehende Aus-
stellung das Thema demnächst umfassend aufgreift.
Die Aktualität archäologischer Forschung führen uns der Beitrag zur Luftbild-
archäologie in Sachsen und die Darstellung der Untersuchungen auf Spitzbergen vor
Augen. Der Klimawandel ist da. Er verändert unsere Welt und gefährdet auch den Erhalt
unseres archäologischen Erbes. Eine äußerst herausfordernde Aufgabe für uns alle.
Hinweisen möchte ich Sie auch auf den Block Aktuelles aus der Landesarchäolo-
gie. Nur Archäologie in Deutschland gibt einen so breiten und aktuellen Einblick in
die archäologische Arbeit in den Ländern. Hier informiere ich mich immer gerne.
Hoffentlich haben auch Sie Freude daran.
Ihr Franz Schopper, Direktor des Brandenburgischen Landesamts
für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums
ü
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INHALT
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20
Den Begriff »Germanen« prägte kein Geringerer als Julius
Cäsar. Die Bezeichnung wurde bald auf all die barbarischen
Völkerschaften jenseits des Rheins ausgedehnt, mit denen
sich Rom ab der Mitte des 1. Jh. v.Chr. auseinandersetzen
musste. Neue Forschungen be-
leuchten diese vielgestaltige
Welt zwischen Rhein und
Weichsel aus Bauern
und Handwerkern,
Kriegern, Warlords
und Räubern. Mit dem
Beginn der Völker-
wanderung ab etwa
400 n.Chr. verändert
sich diese Welt – von
Germanen ist dann
keine Rede mehr.
THEMA
20 Germanen
24
28
32
36
Krieger, Warlords, Räuber
Siedlungen – Landschaften – Räume
Schmiede und Kunsthandwerker
im Schatten Roms
Ihre Eliten – ein unvollständiges
Puzzle
Spitzbergen nördlich des Polarkreises
wurde erst ab 1900 besiedelt. In der Zeit
davor jagten insbesondere Engländer
und Niederländer rund um die Inseln
Grönlandwale, Robben und Walrosse.
Ihre Toten bestatteten die Walfänger
an den Küsten, wo sie sich im Permafrost
beispiellos gut erhielten – bis heute.
40
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2
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ü
8
14
Salz ist unverzichtbar: als Mittel zur
Konservierung in der Vergangenheit in
noch weit höherem Maße als heute. Von
der Bedeutung des weißen Goldes zeugen
in unseren Breiten berühmte Fundorte
wie Hallstatt und Hallein. Im Nordwesten
Persiens liegen die Bergwerke von
Douzlākh. Dort hat das Salz verunglückte
Bergmänner konserviert: eine Moment-
aufnahme vom Todeskampf untertage.
Keine Siedlung ohne Wasser: Die Bau-
ern der Linienbandkeramischen Kultur
brachten nicht nur Ackerbau und
Viehzucht nach Mitteleuropa. Bei ihren
Häusern tieften sie auch die ersten
Brunnen ein. Im feuchten Milieu auf
der Sohle tiefer Schächte konnten sich
organische Funde gut erhalten. Sie
erschließen uns die unbekannte Welt
der neolithischen Holzbearbeitung.
INHALT
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1
4
8
Editorial
Im Blickpunkt
Forschung
Brunnen der Linienband-
keramik
14
Weltweit
Salzmumien im Iran
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Thema: Germanen
Europa
40
Spitzbergens Kulturerbe
schmilzt
Report
44
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Neue Herausforderungen
durch Klimawandel
100 Jahre amtliche
Bodendenkmalpflege
in Westfalen
Aktuelles aus der
Landesarchäologie
44
Die Sommer der Jahre 2018 und 2019
waren besonders in Mitteldeutsch-
land äußerst trocken. Während die
Landwirtschaft unter dem Klima-
wandel leidet, bieten sich der archäo-
logischen Denkmalpflege Chancen
auf neue Entdeckungen. Der Autor
ist Luftbildarchäologe in Sachsen
und beobachtet die Entwicklung
seit vielen Jahren.
50
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Lernen – Erleben –
Staunen: Römer-
grab Weiden
SEHENS
WERT
Ein Blick in das Reich der Toten: Das Römergrab Weiden zählt zu den am besten erhaltenen römischen
Grabanlagen nördlich der Alpen. Nahe Köln an der Via Belgica gelegen ist der 2019 neu eröffnete Lern-
und Erlebnisort leicht erreichbar und lädt zu einem Besuch ein.
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Antiker Highway – die
Via Belgica im Rheinland
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