Der Spiegel Geschichte 2019 06 Der Adel.pdf

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GESCHICHTE
6 / 2019
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DER SPIEGEL
Zum Herrschen geboren?
Warum viele Familien immer noch so mächtig sind
Der
Adel
Adel
Der
DIE HOHENZOLLERN
»MIR ZU EHREN«
HITLERS SCHERGEN
Alltag adeliger Damen
Preußens Royals
Aristokraten in der SS
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Vergangenheit kennen, Gegenwart verstehen
Im Esszimmer
ihres Augsburger
Familienstamm-
sitzes Schloss
Wellenburg emp-
fingen Hubertus
Fürst und Alexander
Graf Fugger-Baben-
hausen Redakteurin
Bettina Musall.
Dafür, dass es den Adel eigentlich
nicht mehr
gibt, hat er sich gut gehalten: Mittels gekonnter
Inszenierungen und eines immer noch dankbaren
Publikums behaupten sich Fürsten, Herzoginnen
und Grafen auch hundert Jahre nach der Auf-
hebung ihres Standes als eine klar identifizierbare
Klasse von erstaunlicher Vitalität.
Woher rührt dieses unerschütterliche Selbst-
bewusstsein? Antworten gibt, wie so oft, der Blick
in die Geschichte. Diese Ausgabe von
SPIEGEL
GESCHICHTE
erklärt, wie seit dem Mittelalter
um die regierenden Herrscherhäuser Europas eine
Adelsschicht entstand, die Anspruch auf Privi-
legien und Mitregentschaft erhob – und in ihren
eigenen Landen selbst über Menschen herrschte.
Von Beginn an fußten Standesdünkel und Füh-
rungsanspruch von Aristokraten auf einer ver-
meintlich gottgewollten Gesellschaftsordnung, die
einer kleinen Schicht zugestand, etwas Besseres
als alle anderen zu sein (Seite 16). Das Heft erläu-
tert, warum der Adel auch über die Französische
Revolution hinaus so mächtig blieb (Seite 60) und
welche Rolle er wirklich im Nationalsozialismus
spielte (Seite 106). Das 20. Jahrhundert machte
Schluss mit dem System aus Gnade, Gunst und
Gewalt von oben, kritische Adelige wandten sich
ab von der Idee einer geborenen Elite. Doch
ein Rest von Standesbewusstsein hält sich hart-
näckig – und fasziniert bis heute nicht nur Ewig-
gestrige.
Redakteur Frank Patalong porträtierte die wich-
tigsten europäischen Fürstenhäuser, die teils bis heu-
te Staatsoberhäupter stellen. Redakteurin Bettina
Musall, die dieses Heft konzipiert hat, befragte die
Köpfe des Hauses Fugger über die Familienge-
schichte und ihr heutiges Selbstverständnis (Seite
116). Im Augsburger Schloss gefiel ihr ein Detail
besonders: Die Hirschgeweihe im Foyer dienen als
Hutständer für die Kopfbedeckungen der Familie.
Wir wünschen eine anregende Lektüre,
Ihr Team von
SPIEGEL GESCHICHTE
Redakteur Frank Patalong besuchte das Schloss
der Wittelsbacher in Düsseldorf-Benrath.
Schreiben Sie uns, wie Sie das Heft fanden oder über welche Themen Sie künftig einmal in SPIEGEL GESCHICHTE
etwas lesen möchten. Sie erreichen uns unter info@spiegel-geschichte.de.
HAUSM ITTEI LUNG
SPI EGEL GESCH ICHTE 6/2019
3
Inhalt
SPIEGEL GESCHICHTE 6
/
2019
Plus:
Zwölf
Adelshäuser
im Porträt
6
Bildessay.
Eine Klasse für sich
Wie wohl keine andere Familie stehen die Hohenzollern
für Glanz und Niedergang der Aristokratie.
Grundlagen.
»Höheres Menschsein«
Gab es einen Adel immer schon? Eher nicht, sagt der
Historiker Werner Hechberger im Interview.
Und: Auch Normalsterbliche konnten aufsteigen.
Mittelalter.
Edle Mannen in schwerer Rüstung
Ritter prägten das Bild des Adels. Pracht und Risiko
ihrer Lebensweise wurden zum Mythos.
Chronik.
Der Adel in Deutschland
Herrschaft.
Ergebenst dienen zum eigenen Vorteil
Die Habsburger Monarchen regierten mithilfe
loyaler Adeliger wie der Familie Liechtenstein.
Ein Geschäft auf Gegenseitigkeit.
16
78
England.
»Unter gar keinen Umständen waschen«
Im 18. Jahrhundert leisteten sich Adelige lebende
Schmuckeremiten zur Zierde ihrer Gärten.
Was klingt wie der Gipfel der Exzentrik, hatte
einen tieferen Sinn.
82
Kaiserreich.
Aufstieg verwehrt
Die Verleihung eines Adelsprädikats galt als
Ausweis gesellschaftlichen Erfolgs. Doch jüdische
Familien wurden nur selten nobilitiert. Warum?
90
Landadel.
Frondienst mit Freibier
Junker herrschten über Gut Stavenow, ihre Untertanen
ackerten auf den Feldern. Die Macht schien
klar verteilt – aber die Realität sah anders aus.
98
Weimarer Republik.
»Wie soll es nur werden?«
Mit dem Kaiserreich verschwanden auch die
adeligen Privilegien. Wie gingen die Aristokraten
mit dem Statusverlust um?
106
Nationalsozialismus.
Nützliche Handlanger
Große Teile des Adels kollaborierten mit den
Nationalsozialisten. Einige organisierten als hohe
SS-Führer sogar Massenmorde.
114
Seitenblick.
Sitz!
Hunde gehören zur adeligen Selbstdarstellung.
Einige wurden europaweit berühmt.
116
Gespräch.
»Wir wurden nie verbogen«
Hubertus Fürst und Alexander Graf Fugger-
Babenhausen diskutieren über das Vermächtnis ihrer
Vorfahren aus der Augsburger Kaufmannsdynastie.
26
34
36
Accessoires
Selbst die Tasche des Zaren
zeigte seine Macht.
46
46
Kleidung.
À la mode
Stoffe, Schnitte, Farben – die Garderobe diente dazu,
den adeligen Status hervorzuheben.
Unternehmertum.
Die Alternativen
Arbeiten? Und etwa noch selbst? In der Theorie eine
Zumutung für jeden Edelmann. In der Praxis nicht.
Porträt.
Was vom Adel übrig blieb
Gloria von Thurn und Taxis wurde als »Punk-Fürstin«
bekannt. Heute fällt sie mit ultrarechten Thesen auf.
Französische Revolution.
»Ich bin es meinem
Haus und mir selbst schuldig«
Die Bürger forderten Gleichheit – und stürzten
Frankreichs König. Für einen Grafen vom
Niederrhein ging es nun um seine Existenz.
Dokument.
»Sie glauben, noch zu führen«
Der Publizist Alexis de Tocqueville beschrieb, wie
Missstände in der Aristokratie 1789 zum Umsturz in
Frankreich führten.
Selbstzeugnisse.
»Mein ganzes Schicksal hat
sich entschieden«
In Tagebüchern oder Briefen hielten adelige Damen
Details aus ihrem Leben fest. Sie geben Einblicke in
den Alltag von damals.
52
58
128
Verwandtschaft
Baron Börries von
Münchhausen war
der Urgroßonkel
von Jutta Ditfurth.
Und Antisemit.
60
64
128
Essay.
»Es gab nur eine Ausnahme«
Die Politikerin Jutta Ditfurth hat sich von ihrer
adeligen Herkunft abgewandt. Ein Grund war die
Geschichte ihrer Familie.
133
Nachschlagewerk.
Die Bibel der Salonlöwen
Wer in den »Gotha« aufgenommen wurde, war ganz
oben angekommen.
134
Adel heute.
Ein Stimmungsbild
Welche Rolle sollte die Aristokratie noch spielen?
68
4
3
Hausmitteilung
136
Buchempfehlungen
137
Impressum
138
Foto-/Bildnachweise, Vorschau
Aufsteiger
Die Krönungsfeier von
Kaiser Joseph II. 1764
in Frankfurt war prächtig.
Geld dafür kam von
Fürst Nikolaus I. von
Esterházy, einem
Getreuen der Habsburger.
36
Revolution
Reichsgraf Joseph zu
Salm-Reifferscheidt-Dyck
kämpfte um 1800 um
den Erhalt seines Erbes –
und um sein Schloss.
60
Gutsherrschaft
Die Junker auf Gut Stavenow
herrschten im 18. Jahrhundert
über ihre Bauern. Doch die
ließen sich nicht alles gefallen.
90
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